Vorschau zum 28. Powerman Zofingen, 2. bis 4. September 2016
Nach 1997, 1998, 1999, 2011, 2012, 2013, 2014 und 2015 tragen die ITU (International Triathlon Union) und die IPA (International Powerman Association) in Zofingen zum neunten Mal gemeinsame ITU Powerman Long Distance Duathlon World Championships aus. Am 4. September 2016 können also die in der Schweiz wohnhafte Engländerin Emma Pooley und der Franzose Gaël Le Bellec ihre WM-Titel in der Thutstadt verteidigen. Aufgrund der Anmeldungen ist jetzt schon klar: Der 28. Powerman Zofingen hat das Potenzial zum besten Rennen der Duathlon-Geschichte zu werden. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern haben sich bereits jetzt schon 70 % der aktuellen Top-Ten-Rangliste der internationalen Powerman-Serie für Zofingen angemeldet.
Seit 2005 verzeichnet der Powerman Zofingen stets steigende Teilnehmerzahlen. Heuer könnte erstmals eine Zahl von klar über 1‘500 Teilnehmern erreicht werden. Über die Langdistanz werden 500 Teilnehmende angestrebt. Doch noch viel mehr als die Quantität dürfte heuer die Qualität glänzen. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen hat es so viele Favoritinnen und Favoriten auf die WM-Podestplätze wie noch nie. Auf der schönsten, bekanntesten aber auch härtesten Duathlon-Strecke der Welt (10 km Laufen, 150 km Radfahren und nochmals 30 km Laufen) dürfte also am 4. September 2016 die Post wie noch nie zuvor abgehen!
Geschichte geschrieben
2014 und 2015 gelang dem Duo Emma Pooley/Gaël Le Bellec etwas, das zuvor noch niemand an einem WM-Rennen in Zofingen geschafft hatte: Die beiden holten sich zuerst als Neulinge den WM-Titel und verteidigten diesen dann im Folgejahr. Ja, aber … mögen Sie nun sagen. Ja, in der Geschichte des Powerman Zofingen gab es schon etliche Athletinnen und Athleten, die mehrmals hintereinander gewinnen konnten, aber es gab noch nie ein Duo, dem dies an einem WM-Rennen gemeinsam in zwei Jahren hintereinander gleichzeitig gelungen war. Hier die Sieger mehrerer Jahre hintereinander bei den Männern: Olivier Bernhard (SUI) (1998 – 2002), Benny Vansteelant (BEL) (2005/06), Joerie Vansteelant (BEL) (2011/12). Und bei den Frauen: Natascha Badmann (1996/97), Karin Thürig (SUI) (2001/02), Erika Csomor (HUN) (2004 – 2010), Eva Nyström (SWE) (2012/13). Pooley und Le Bellec haben also bereits Geschichte geschrieben.
Pooley zum Dritten
Bei den Frauen dürfte sich Emma Pooley den dritten WM-Titel in Folge holen. Auf ihr Ziel in Zofingen angesprochen, gibt sich die im Kanton Zürich wohnhafte Britin aber ziemlich verschlossen: «Sieg», um nach einem möglichen neuen Streckenrekord (Pooley 2014 in 6:47.27) befragt gleich wieder tief zu stapeln: «Ein solcher ist schwierig, wäre aber möglich, jedoch nicht unbedingt für mich.» Hinter Pooley, die an den Olympischen Spielen 2016 in Rio im Strassenrennen zu Beginn viel Tempo an der Spitze machte, dürften mit der Deutschen Julia Viellehner, der Dänin Susanne Svendsen, der Schweizerin Nina Brenn und den beiden erstmals in Zofingen startenden Airi Sawada (JAP) und Miriam Van Reijen (NED) gleich mehrere Athletinnen um die beiden verbleibenden Podestplätze kämpfen. Nicht mit von der Partie sind heuer Eva Nyström (die Schwedin bekam am 12. Mai 2016 mit Julia ihr zweites Kind) und Erika Csomor (die siebenfache Powerman Zofingen-Siegerin aus Ungarn hat dem OK aber versprochen in einem der kommenden Jahre nochmals nach Zofingen zu kommen).
Gerangel bei den Männern
Bei den Männern ist die Ausgangslage völlig offen. Dies beweist schon die Tatsache, dass der französische Titelverteidiger Gaël Le Bellec sagt: «Ein Podestplatz in Zofingen wäre toll in diesem Jahr.» Der Däne Søren Bystrup und der Belgier Seppe Odeyn sprechen ohne Umschweife von einem Sieg als Ziel für den 4. September 2016. Nach seiner Pause im letzten Jahr ist auch der Franzose Yannick Cadalen wieder dabei. «Das Niveau auf der Radstrecke wird mit Gaël Le Bellec, Søren Bystrup, Seppe Odeyn und hoffentlich mit mir sehr hoch sein und dies macht eine Siegesprognose umso schwieriger. Der Beste möge gewinnen.» Ein Exploit ist auch dem Australier Thomas Bruins zuzutrauen, der erstmals in Zofingen startet und der beim Powerman Malaysia diesen Frühling Le Bellec klar schlagen konnte. Das Favoritenfeld noch vergrössern könnte der Franzose Anthony Le Duey (Sieger Powerman Austria 2016, Zweiter Powerman Germany in Ulm 2016). Von den Top-Leuten sicherlich nicht dabei ist einzig der Belgier Kenneth Vandendriessche, der als Profi nun vermehrt auf die Karte Triathlon setzt.
Top-Besetzungen
Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern haben sich bereits jetzt schon 70 Prozent der aktuellen Top-Ten-Rangliste der internationalen Powerman-Serie für Zofingen angemeldet. Mit Susanne Svendsen (DEN), Nina Brenn (SUI), Emma Pooley (GBR), Julia Viellehner (GER), Miriam Van Reijen (NED), Katrin Esefeld (GER) und Airi Sawada (JPN) starten sogar die Top-7 sicherlich in Zofingen. Mit Gaël Le Bellec (FRA), Seppe Odeyn (BEL), Søren Bystrup (DEN), Thomas Bruins (AUS), Julian Lings (GBR), Diego Van Looy (BEL) und Felix Köhler (GER) sind es bei den Männern die Weltnummern 1, 2, 4, 5, 8, 9 und 10.
Sutz, die Schweizer Hoffnung
Erst anfangs August hat der Schaffhauser Andy Sutz seinen Start beim 28. Powerman Zofingen angekündigt. Der Powerman Zofingen-Sieger 2008 und 2010 konnte wegen starken Hüftschmerzen sein Training erst vor wenigen Wochen wieder aufnehmen. «Ich gehe in Zofingen nur dann an den Start, wenn ich eine Chance auf eine WM-Medaille sehe», meinte Sutz, bevor er sich definitiv für den Powerman Zofingen 2016 anmeldete. Neben Sutz gehen mit Marc Widmer, Fabian Zehnder, Gabriel Lombriser, Ueli Bieler, Mike Schifferle, Rolf Wermelinger und Thomas Rusch gleich ein paar Schweizer an den Elite-Start, die mit einem Top-ten-Platz mehr als zufrieden wären.
Brenn mit Medaillen-Chancen
Aus Schweizer Sicht dürfte mit Nina Brenn die grösste Medaillenhoffnung an den Start gehen. Die Bündnerin, Mitglied des Schweizer Duathlon-Nati B-Kaders gewann heuer in Kopenhagen beim Powerman Denmark die ETU Powerman European Championships Long Distance. Vor ihrem letztjährigen 5. Platz in Zofingen war sie vor allem wegen ihren Gigathlon-Siegen 2015, 2013, 2011, 2010, 2009 und 2007 bekannt geworden: «Ich mache mir eigentlich nie Gedanken bezüglich den Podestplätzen, sondern versuche einfach für mich ein möglichst optimales Rennen zu machen», so Brenn, die heuer zwei Wochen vor dem Powerman Zofingen zum sechsten Mal den berühmten Inferno Triathlon gewinnen konnte. Mit Monique Grossrieder-Zimmer, Martina Krähelbühl, Bettina Steiger und Kathrin Götz geht ein weiteres, sehr ambitioniertes Schweizer Quartett an den Elite-Start in Zofingen. Vor allem die aus Düdingen stammende 40-jährige Grossrieder-Zimmer will bei ihrer Premiere in der Thutstadt zuschlagen: «Ich strebe einen Top5-Platz an, da mir die Langdistanz als ehemalige Läuferin und nun als Profi-Triathletin auf der Langdistanz entgegenkommt.»
Verband mit hohen Zielen
Simon Luder, Chef Leistungssport Duathlon von Swiss Triathlon/Swiss Duathlon, ist für seine Athletinnen und Athleten sehr optimistisch im Hinblick auf den 28. Powerman Zofingen. «Wenn wirklich alles absolut top läuft, sind zwei Medaillen möglich.» Im Moment schätzt Luder die Chancen bei den Frauen höher ein. «Ich rechne mit Nina Brenn, Martina Krähenbühl und Monique Grossrieder. Aber auch die beiden anderen selektionierten Bettina Steiger und Kathrin Götz haben ein extrem gutes Palmarès.» Er habe nur Athletinnen und Athleten mit top10-Potenzial der Selektionskommission Duathlon von Swiss Triathlon vorgeschlagen. Bei den Männern seien die sichersten top10-Platzierungen von Andy Sutz, Gabriel Lombriser, Marc Widmer und Mike Schifferle zu erwarten. «Bei den Schweizer Männern ist etwas eine Lücke entstanden, weshalb das Frauenfeld bestimmt nicht mit dem Männerfeld zu vergleichen ist. Die Frauen im Schweizer Team holen im Moment die Kohlen aus dem Feuer», bestätigt Luder den Eindruck, den man auch von aussen hat.
Starke TV-Präsenz
Den 28. Powerman Zofingen kann man am ersten September-Wochenende live vor Ort mitverfolgen. Der Eintritt ist gratis. Tele M1 ( www.telem1.ch) und TV24 senden am 4. September 2016 von 14 bis 16 Uhr live. Zudem bringt der neue Sport-TV-Sender ULS Wiederholungen dieser Live-Sendung ab dem 7. September 2016, dem Datum des Sendestarts. Mehr Infos dazu auf www.eventcourt.ch. Weitere Ausstrahlungen (Wiederholungen) siehe www.powerman.ch. Beim Powerman Zofingen gibt es dank Hans Cleemput einen Livestream in Deutsch und Englisch am 4. September 2016 von 8 Uhr bis 17 Uhr (Link siehe ab 2.9.2016 auf www.powerman.ch), der neu sogar in China empfangbar ist. Der Internet-Live-Ticker am 4. September 2016 wird durch Reinhard Standke auf www.powerman.ch gewährleistet.
Neues Live-Tracking
Neu und topaktuell ist beim Powerman Zofingen auch das Live-Tracking der Startnummern 1 bis 10 bei den Frauen und Männern der Firma Tractalis durch Günter Wagner, das als Showcase zum Einsatz kommt. Damit können alle, die Internet-Zugang haben, auf der Karte sehen, wo welche Athletin und welcher Athlet genau ist, wieviel Rückstand/Vorsprung sie oder er hat, etc.
Vorsicht auf den Strassen
Da beim Powerman Zofingen die Strassen nicht gesperrt werden können, ist sowohl bei den AthletInnen Vorsicht geboten als auch bei den übrigen Verkehrsteilnehmern. Dies gilt vor allem am Sonntag, dem 4. September 2016 von 8 bis 20 Uhr. Vor allem im Gebiet der Powerman-Arena rund um das Gemeindeschulhaus Zofingen und auf der Radstrecke zwischen Zofingen, Brittnau, Langnau bei Reiden, Richenthal, Ebersecken, Schötz, Ohmstal, Fischbach, Grossdietwil, Altbüron, St. Urban, Glashütten, Vordemwald, Strengelbach zurück nach Zofingen ist mit diversen Einschränkungen zu rechnen. Bitte fahren Sie vorsichtig und rücksichtsvoll, besten Dank!
Jetzt anmelden!
Wer sich noch für den Powerman Zofingen anmelden will,
egal in welcher Kategorie (ausser Elite),
kann dies noch machen auf: www.powerman.ch
Raphael Galliker
